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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 30. Nov 2010, 00:05 
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Herzlichen dank euch- habe in der Gwf ausführlicher geantwortet.
Nachricht erhalten Harald...
schönen Abend allen
Ingo


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Ungelesener BeitragVerfasst: Do 2. Dez 2010, 12:03 
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Aus der Postmappe:
Guten Tag Herr Bodin ,
ich bedanke mich für Ihre umfangreichen Informationen bezüglich der
Neugestaltung eines Wappens für die Gemeinde Breese , die von Ursprungs
wegen nie ein derartiges besessen hatte. Ich bin der Auffassung , dass der
Bezug zum Wappentier derer von Retzdorff als Identifikation der Breeser sehr
konstruiert ist und nicht meines Erachtens den Inhalt und Charakter der
heutigen Gemeinde entspricht.

Für weitere Informationen bezüglich der Wappengestaltung habe ich kein
Interesse .Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg .
M.f.G. Klaus Schalow


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Ungelesener BeitragVerfasst: Do 2. Dez 2010, 12:09 
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????...wer isn dat?...Hat der was mit den Retzdorfern zu tun, oder hat der Frust?... :wisch:

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Ungelesener BeitragVerfasst: Do 2. Dez 2010, 18:12 
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Beiträge: 102
Unwichtiger Kleinadel ? :-)

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WO ADLER FLIEGEN HABEN SPATZEN NICHTS VERLOREN


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Ungelesener BeitragVerfasst: Do 2. Dez 2010, 18:42 
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Beiträge: 2447
ein Lehrer im Ruhestand, der sich sofort mit einem Wappenvorschlag meldete..Birke und darunter das Wort Breese...LG Ingo


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Ungelesener BeitragVerfasst: Do 2. Dez 2010, 23:50 
Ich weiß nicht, auf welchen Entwurf sich Herr Schalow hier bezieht, aber in einem Punkt hat er recht: Nur das Einhorn - auch wenn es noch so schön gezeichnet ist- ist allein keine ausreichende Identifikation der Geschichte von Breese. Da dominiert der Bezug zu den Retzdorfern tatsächlich zu sehr und lässt selbst die Nadel als nebensächlich verblassen.

Das Einhorrn in einem Ensemble mit anderen gleichwertigen Symbolen, hat aber sehr wohl seine Berechtigung und sollte auf jeden Fall Bestandteil des Wappens sein.

Vielleicht ist Herr Schalow zum Schluss doch zufrieden mit dem Wappen, über das ja letztend lich die Gemeindevertretung entscheidet. :dh:

LG

Achim


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 3. Dez 2010, 00:12 
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Ich glaube das Herr Schalow da ein wenig einseitig denkt. Ohne die Retzdorfer wäre wahrscheinlich aus den 3 Orten nicht das geworden was sie heute darstellen. Der Bezug zur Ritterfamilie ist unübersehbar. Was er vielleicht übersieht, in ein solches Wappen kann nur Vergangenheit, jüngere Vergangenheit und ein wenig Gegenwart eingebracht werden....Jeder in der Gemeinde wird etwas von den Retzdorfern wissen, ebenso von Singer. Selbst die zukünftigen Generationen werden darum wissen!...Wie sich die nahe Zukunft entwickelt vermag niemand zu sagen, es kann sich soviel ändern, soll denn dann in 150 Jahren ein neues Wappen herhalten weil das was nun Gegenwart ist, und das was in 20 Jahren Vergangenheit ist auch inhaltlich aufgenommen werden soll/muß?
Selbst in 250 Jahren werden die "Urheber" die Retzdorfs sein. Ich glaub das der Bezug zwingend ist. Weniger zwingend erachte ich da im Wappen einen Birkenbaum als Hauptfigur....davon gibts nämlich wahrscheinlich Tausende, auch in anderen Dörfern, ähnlich auch Ackerbau, vielleicht Viehzucht...wird in der Gegend von und in fast allen Gemeinden betrieben, ist also auch kein individuelles Merkmal oder Attribut für Breese. Das alles ist aber nur meine, subjektive Meinung...genau wie die Meinung des Herrn Schalow...rein subjektiv!
In dem Sinne ..... guts Nächtle zusammen.... :winke:

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Gruß von moustache


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 3. Dez 2010, 01:01 
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Registriert: Do 26. Nov 2009, 16:09
Beiträge: 133
moustache hat geschrieben:
ist also auch kein individuelles Merkmal oder Attribut für Breese.
Individuell, also "ungeteilt" kann ein Wappen, was seine Motivwahl anbetrifft, nur sein, wenn es ein Unikat ist. Ein Unikat wird es durch ein Motiv, daß sonst niemand im Wappen führt -- oder durch eine Zusammensetzung von Motiven, die sonst niemand im Wappen führt.

Die meisten Wappenstifter haben nicht den Mut, diesen Schritt zu gehen, sondern greifen auf Motive zurück, die schon tausend Mal in tausend Kombinationen verwendet wurden und sich in der Vergangenheit bewährt haben.

Ein Gegenbeispiel, wo etwas Neues gewählt wurde: Das Stern-Wappen führt in der Helmzier einen Bieber mit Pferdekopf. Dieses Fabelwesen wurde noch nie in einem Wappen geführt und es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der Heraldik immer ein Unikat bleiben -- daher ist es "individuell = ungeteilt" zu nennen.

Die bisherigen Breese-Wappenentwürfe haben, was die reine Motivwahl anbetrifft, bislang nur ein Unikat-Moment: Die "Nähnadel" als sehr seltene gemeine Figur wurde in der Geschichte der Heraldik nur mit ca. einem Dutzend anderen gemeinen Figuren/Heroldsbildern kombiniert. In diesem Sinne sind die Motivzusammenstellungen "Einhorn-Nähnadel", aber auch "Birkenblatt-Nähnadel" et cetera alle heraldische Unikate, ergo: "individuell = ungeteilt".

Solche Unikat-Motivwahlkombinationen reichen völlig aus, um das Breese-Wappen aus allen anderen Wappen "indivuell" hervorzuheben. Wer das bezweifelt, möge bitte ein anderes Wappen als Beleg anführen, wo z. B. ein Einhorn mit einer Nähnadel kombiniert wurde.

1001 Grüße :winke:
Andreas

P. S.: Zur Seltenheit des Motivs "Nähnadel" bitte noch mal meinen Beitrag im Heraldik-Wiki lesen:
http://www.heraldik-wiki.de/index.php?t ... eraldik%29

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 3. Dez 2010, 08:55 
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Beiträge: 52
Wohnort: Eschweiler
Da hast du recht...wenn man denn in der Lage ist ein solch fremdartiges, neuartiges Motiv gegen eine Strömung von Traditionalisten durchzusetzen ...Ich erinner dich mal an den "wilden Mann mit Wolfskopf", an 3 Blätter an einem Ast, an den Haizahnschnitt und an den Wolf mit Grubenlampe..

Irjendwie widerspricht sich hier jrade wat????... :wisch: :dh:

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 3. Dez 2010, 10:51 
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Beiträge: 133
moustache hat geschrieben:
Da hast du recht...wenn man denn in der Lage ist ein solch fremdartiges, neuartiges Motiv gegen eine Strömung von Traditionalisten durchzusetzen ...Ich erinner dich mal an den "wilden Mann mit Wolfskopf", an 3 Blätter an einem Ast, an den Haizahnschnitt und an den Wolf mit Grubenlampe.. Irjendwie widerspricht sich hier jrade wat????... :wisch: :dh:

Finde ich ich nicht. Nur abschließend, weil es hier ja eigentlich nicht her gehört:

1. Wilder Mann mit Wolfskopf --> vom Stifter nicht favorisiert.
Wenn der Stifter dieses Motiv hätte haben wollen, wäre das kein Problem gewesen (auch wenn viele Stimmen sich aus guten Gründen dagegen aussprachen).

2. Drei Blätter an einem Ast --> von Stifter gewollt.
In diesem Wappen ist der aus der Schildfußflanke ausgezogene Ast das "Individuelle". Wie viele Blätter am Ast hängen, ist eigentlich irrelevant und nichts "Individuelles", weil es zig Wappen mit 0, 1, 2, 3 oder mehr Blättern am Ast gibt. Im übrigen setzte sich bei diesem Wappen der Stifter problemlos gegen eine heraldische Strömung durch, die aus guten ästhetisch- bzw. semantisch-heraldischen Gründen 0 bzw. 1 Blatt bevorzugt.

3. Haizahnschnitt --> vom Stifter nicht favorisiert.
Wie 1. Wenn der Stifter dieses Motiv hätte haben wollen, hätte es sich am Ende auch gegen andere heraldische Strömungen durchgesetzt. Dieses Wappen hat aber mit dem "Hai", dem "Haireiter" und den vielen anderen "Haizahnelementen" so viel "Individuelles", daß die Nicht-Umsetzung des Haizahnschnitts überhaupt keine Rolle spielt.

4. Wolf mit Grubenlampe --> noch offen (Stifter denkt noch nach)
Wolf mit Grubenlampe ist "individuell" und wird von keiner einzigen heraldischen Strömung abgelehnt. Nur: "Wolf mit Schlange und Lyra in der Helmzier" wurde von heraldischen Strömungen zuvor favorisiert, weil ein ästhetisch außerordentlich gelungener Entwurf vorlag, der in dieser Kombination ein Unikat darstellt (aber nicht dem Wunsch des Stifters entsprach, daher in der Tonne landete).

Alles in allem: Die Stifter entscheiden letztlich selbst, ob und wie sich ihre Wappen "individuell" aus dem Meer der anderen Wappen hervorheben. Die Beratung in der GwF und im PH geht immer in die Richtung, etwas "Individuelles" zu fördern, solange es sich im heraldischen Kodex bewegt. Ist dies der Fall und der Stifter wünscht es so, dann wird sich jedes "fremdartige, neuartige Motiv auch mit anderen heraldischen Strömungen (z. B. Traditionalisten)" arrangieren, selbst wenn man als einzelnes PH-/GwF-Mitglied in der Sache weiterhin keinen Konsens mit der Stifterwahl findet.

Wir machen das alle zusammen schon gut, Harald, auch wenn manchmal heiß debattiert wird und die Standpunke leidenschaftlich vertreten werden. Eine Schlichterrunde wie bei Stuttgart 21 brauchen wir nicht, weil wir schon seit Jahren zusammen mit Stiftern transparent zusammen arbeiten und sie von Anfang darüber informieren, wie "individuell" bestimmte Motive sind.
:brav:
:aufgabe:

1001 Grüße :winke:
Andreas

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 3. Dez 2010, 11:17 
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Wohnort: Eschweiler
Janka hat geschrieben:
...
Alles in allem: Die Stifter entscheiden letztlich selbst, ob und wie sich ihre Wappen "individuell" aus dem Meer der anderen Wappen hervorheben. Die Beratung in der GwF und im PH geht immer in die Richtung, etwas "Individuelles" zu fördern, solange es sich im heraldischen Kodex bewegt. Ist dies der Fall und der Stifter wünscht es so, dann wird sich jedes "fremdartige, neuartige Motiv auch mit anderen heraldischen Strömungen (z. B. Traditionalisten)" arrangieren, selbst wenn man als einzelnes PH-/GwF-Mitglied in der Sache weiterhin keinen Konsens mit der Stifterwahl findet.

Wir machen das alle zusammen schon gut, Harald, auch wenn manchmal heiß debattiert wird und die Standpunke leidenschaftlich vertreten werden. Eine Schlichterrunde wie bei Stuttgart 21 brauchen wir nicht, weil wir schon seit Jahren zusammen mit Stiftern transparent zusammen arbeiten und sie von Anfang darüber informieren, wie "individuell" bestimmte Motive sind.
...

:dh: :dh: :dh:
Die beiden Aussagen sind A B S O L U T korrekt.....die häng ich mir über den screen um sie bei Bedarf immer vor Augen zu haben..... :aufgabe: :winke:

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 3. Dez 2010, 20:20 
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Beiträge: 2447
En Wappen schlägt immer den Bogen von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukuft.
Herr Heegewaldt,als Referatsleiter für Kommunalheraldik, hat wie oben veröffentlicht geantwortet und die drei Entwürfe sind allen bekannt gewesen. Herr Schalow hat genau diese Informationen erhalten und nicht weniger und nicht mehr.

Beide Entwürfe : Gerald und Harald, gehen in die Richtung des Gutachters.

Es wird immer ein Problem für Menschen, erzogen in der Ideologie der SED, bleiben- die Rolle von " Großgrundbesitzern " in der Geschichte auch nur annährend zu beurteilen.
Seit der Gründung des deutschen Dorfes( Dörfer) bis ins 19 .Jahrhundert wurde mit diesen, der Grundherr gleichgesetzt.
Ohne diese Führungsschicht hätte es den Bestand der Dörfer - ohne wenn und aber- nicht gegeben.
Die Erweiterung des Dorfes Mittelbreese, ohne die Investition des jüdischen Fabrikanten Singer, ist genauso wenig denkbar gewesen. Zeitlich überwiegt der Einfluss der Grundherren und dann erst viel--- viel später, kommen die Leute aus Breese von heute dazu. Ob die " Zugezogenen " sich mit dem davor beschäftigen oder nicht, das davor hat es gegeben, es bestimmt die Geschichte mehr, als die der heute dort lebenden Bodin und Reimann, Steffenhagen- schon unsere Kinder haben Probleme im Dorf zu bleiben und man vergleiche dies mit der Geschlechterfolge der Grundherren... selbst die bodenständigen Groß Breeser mit ihrem " neuen " Dorf nach dem Brande kommen an die Geschlechterfolge der Grundherren nicht ran- wir sind das " B" die derzeitigen Breeser, welche kommen und gehen und die, die Entwicklung des Dorfes prägenden S und Grundherren bleiben in der Geschichte, als Konstante der Jahrhunderte, erhalten. Sowohl Harald als auch Gerald haben diesen Hauch der Geschichte in den Entwurf übernommen.
Ingo


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 11. Mär 2011, 16:36 
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Registriert: Do 26. Aug 2010, 19:57
Beiträge: 52
Wohnort: Eschweiler
Hallo liebe Vereinsmitglieder, hallo auch an die Vertreter der Gemeinde Breese.

Nachdem es jetzt schon eine ganze Weile her ist daß wir uns hier über das potentielle Wappen der Gemeinde ausgelassen haben, hier nun eine Erklärung für die Verzögerung.
Ich stand und stehe in intensivem Kontakt mit Herrn Heegewaldt, dem Gutachter des Landesarchives Brandenburg, der für die Prüfung der kommunalen Hoheitszeichen der Gemeinden des Landes Brandenburg zuständig ist. Ihm habe ich nun mehrmals Entwürfe des Wappens geschickt und um eine vorläufige Stellungnahme zu den einzelnen Aufrissen gebeten. Dabei stellte sich heraus daß Herr Heegewaldt mit dem Birkenblatt im Wappen so gar nicht einverstanden war / ist. Zum Einen "mag er keine landwirtschaftlichen und landestypischen Symbole in einem Gemeindewappen", nach seiner Auffassung hätten wohl einige Dutzend Gemeinden des Landes das recht eine Birke oder ein Birkenblatt im Wappen zu führen ( was ja wohl auch schon der Fall ist ), zum Anderen vertritt er die heraldische Lehrmeinung daß es kein Birkenblatt in der heraldischen Terminologie gibt.
Ich sah und sehe es als meine Aufgabe Herrn Heegewaldt davon zu überzeugen daß das Birkenblatt sehrwohl im Wappen von Breese enthalten sein muß. Aus diesem Grund habe ich einen neuen Aufriss erstellt, der ein nach meinem Dafürhalten durchaus charakteristisches Birkenblatt aufweist. Außerdem habe ich mit Hilfe von Ingo, an dieser Stelle noch einmal ein großes Dank an dich, einiges über die Entstehung des Ortes und seines Namen erfahren, was ich Herrn Heegewaldt in meiner heute verfassten Mail auch mitteilte.
Erschwerend kommt hinzu, daß auch der Herold Berlin davon abrät ein Birkenblatt in einem Wappen aufzunehmen, hierzu die Antwort des Herold auf meine Anfrage, Zitat Dr. Beck :

In der Heraldik finden sich die unterschiedlichsten Blattformen; daß dabei die Blätter z.B. von Ahorn, Eiche, Linde, Klee und vom Weinstock vorherrschen, liegt an der charakteristischen Form dieser Blätter, die sich somit stilisiert eindeutig darstellen lassen. Natürlich kommen auch Buchen und Birkenblätter vor. Bei Durchsicht der Buchreihe der Deutschen Wappenrolle wird man auch diese unterschiedlichen Blattformen feststellen können. Berücksichtigen muss man dabei aber, dass bei Größe der Wappenzeichnungen und ggf. folgender Verwednung in Birefköpfen oder in Siegelringen die feinen Unterschiede bei den meisten Arten verschwinden. Anhand der Blasonierung werden die unterschiedlichen Arten aber kenntlich gemacht.
Bei der Darstellung der Arten im Wappen kommt weniger darauf an, die Blätter naturgetreu, als vielmehr charakteristisch und der üblichen stilistischen Form folgend darzustellen, damit sie möglichst eindeutig auch im Bild erkannt werden. Dabei sind Ahorn-, Kastanien-, Eichen-, Klee- und Lindenblätter am deutlichesten zu fassen. Buchenblätter sind dann ein wenig fülliger, Birkenblätter etwas schlanker, andere ellipsenförmiger oder spitz zulaufend darzustellen.Bei vielen Wappen werden Blätter oft unspezifisch nur unter Angabe ihrer Tinktur blasoniet. Zusammenfassend empfehlen wir, Blätter zu vermeiden, die nicht hinreichend charalteristisch wie die allgemein üblichen darstellbar sind. Dafür verweise ich auf die Wappenbilderordnung des HEROLD (Siebmachers großes Wappenbuch, Einleitungsband B, Neustadt/Aisch 1986), S.116 ff., wo fast alle sinnvoll darstellbaren Arten von Bäumen und Sträuchern aufgeführt sind, auf S.328 ff. deren einzelne Teile.
Für das Birkenblatt lassen sich nach unserer Recherche leicht abweichende natürliche Formen in entsprechenden botanischen Abbildungswerken nachweisen (nämlich mit konkaven Blattflanken), was die heraldisch eindeutige Darstellung nicht leichter macht. Im Kern stellt sich nach meiner Ansicht die Frage, warum es im Einzelfall tatsächlich ein konkretes Blatt sein muß und nicht allgemein ein Blatt sein darf.

Leider kann ich im Augenblick nicht die original Mail an ihn einstellen, weil sie noch gesendet wird, ist ne etwas größere Mail und der Server tut sich ein bißchen schwer, ich werde dies so schnell wie möglich hier nachholen.
Dafür stell ich aber nun einmal die Aufrisse hier ein, die er dazu erhalten hat. Das Wappen, Beispiele für Hißflagge und Fahne, als auch Siegel in 35 und 25 mm Größe. Wenn möglich druckt dies alles aus, dann könnt ihr die Entwürfe dem Gemeinderat vorlegen, später dann auch die Mail an Herrn Heegewaldt.

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Hier nun die Mail an Herrn Heegewaldt:

Hallo und guten Tag verehrter Herr Heegewaldt,

es sind nun schon wieder einige Wochen ins Land gezogen seit wir uns zuletzt über das Wappen der Gemeinde Breese austauschen konnten, jedoch habe ich die Zeit durchaus genutzt um mich mit der Geschichte der Gemeinde, ihrem Ursprung und Werdegang intensiver zu beschäftigen.
Folgende Erkenntnisse konnte ich so gewinnen:
Der Name Breese, aus dem slawischen kommend und übersetzbar im Sinne von „ Der Ort an dem die Birken stehen“ hat wohl noch anderen Ursprung, oder könnte auf einige andere historische Begebenheiten hinweisen. Nachweislich wurde dieses Gebiet um Breese herum im 5. – 7. Jahrhundert durch die BRISANEN, einer Volksgruppe der Wenden besiedelt. Diese verehrten neben einigen anderen auch die Göttin BREESCKA, die in einem Birkenbaum wohnen sollte.
Zu diesem Zwecke errichteten die Brisanen einen Altar unter einem bestimmten BIRKENBAUM.
Übrigens fand ich einige bemerkenswerte Hinweise dazu in einem Buch welches vom Landesarchiv Brandenburg veröffentlicht wurde:
DIE PRIGNITZ von Liselott Enders, Band 38, Seite 33.

Während der Christianisierung dieses Gebietes versuchte die Kirche durch vorsichtiges Manipulieren besagte Brisanen zu bekehren, so dass im Laufe der Zeit die Verehrung der Göttin BREESCKA sich zur Verehrung der Hl. Jungfrau Maria wandelte. Um dieser Wandlung Ausdruck und nachhaltige Festigung zu geben errichtete man an der Stelle des „ Birkenbaum-Altares“ eine Kapelle, die noch heute bestehende Marienkapelle der Feste Burg Neuburg.

Vor diesem historischen Hintergrund ist es mehr als verständlich dass die Gemeinde Breese das Birkenblatt in ihrem Hoheitszeichen führen möchte.
In der Anlage finden Sie nun den letzten Aufriss für das Wappen. Ich habe die von Ihnen vorgeschlagenen Änderungen zum Einhorn, nämlich ein größeres bis fast in die Spitze reichendes Horn zu zeichnen, als auch die Haltung des Fabeltieres, aufrechter und etwas schlanker zu gestalten ausgeführt. Dies hatte positiverweise zur Folge dass die Nadel mit dem B-Faden noch größer gestaltet werden konnte, so dass auch ohne Probleme die Figuren in einem Amtssiegel , sogar noch unter 25 mm Größe, zu erkennen sind. Außerdem habe ich das Birkenblatt noch eindeutig charakteristischer zeichnen können.

Hier nun der Blason zum Wappen:
Im Grün ein vom unteren Schildrand zum oberen Schildrand wachsendes, großes silbernes Birkenblatt, belegt mit einem roten, schwarz bemähnten und rot bewehrten Einhorn, eine rote Nadel umschlungen von einem roten Faden in Form eines B, anspringend.

Die Symbolerklärung:
Das Grün für den Ortsteil Kuhblank, was aus dem Niederdeutschen übersetzt so viel wie „ Stutenweide/ Stutenwiese“ bedeutet.
Das Einhorn in Anlehnung an das Geschlecht derer v. Retzdorf, die dort auf der Burg Neuburg ihren Stammsitz hatten.
Nadel und Faden in Anlehnung an die Nähmaschinenfabrikation der Fa. Singer, die nachhaltig den Ort geprägt hat.
Die Farben rot/ silber in Anlehnung an die Landesfarben des Landes Brandenburg.

Mit der Bitte um eine neuerliche Beurteilung des Aufrisses und der Begutachtung auf heraldische Korrektheit verbleibt achtungsvoll

H.Fassbaender

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 15. Mär 2011, 13:40 
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Beiträge: 2447
" Die Rede vom Leistungsdruck ist irreführend. Zu schöpferischer Leistung kann gar nicht gedrückt werden, sondern nur zu Routinetätigkeit, zu aggressiver Gereitztheit und zu Krankheit." Dieses Zitat vom Schriftsteller Arno Plack bedeutet doch im Klartext, eine Aufforderung zur kreativen Mitarbeit, ich habe fast täglich mit Harald am Telefon gesprochen und mich ausgetauscht, wir als Gemeinschaft- der am Gemeindewappen Tätiggewordenen-sind auf Unterstützung ( Mitarbeit) angewiesen.

Durch Zutrauen entsteht Leistung- ich traue Harald zu, das Wappen auch allein zu erstellen- möchten wird dies ? :dh:


Festzustellen, dass andere weit weniger leisten, ist ein nicht selten gesuchter, aber wenig befriedigender Trost. :aufgabe:

Harald, :winke:

du hast meine 100 % ZUstimmung zum Entwurf und zum Schreiben.

Mit einer Hand kann man nicht klatschen...

VG
Ingo


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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 15. Mär 2011, 14:06 
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Registriert: Di 19. Okt 2010, 12:28
Beiträge: 36
Wohnort: Groß Breese
Der Heimatverein hat auf seinem gestrigem Treffen (14.3.11) dem Entwurf des Wappens mehrheitlich zugestimmt.

_________________
______________________
Mit freundlichen Grüßen
Silke Last


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