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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 1. Jan 2016, 12:33 
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Etwas zum Nachdenken:

Kostbarkeit des Moments


Die Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft ist
ungewiss und der Augenblick ist ein Geschenk.
Und doch entscheidet jeder Augenblick darüber, wie die
Zukunft verlaufen wird.
Auch wenn die Augenblicke von damals die Vergangenheit
von heute sind, prägten sie die Zukunft von damals und
die Augenblicke von morgen, die übermorgen
Vergangenheit sein werden.
In jedem Augenblick ist unser Handeln die Saat für die
Zukunft von heute und für die Vergangenheit von
morgen.
Das, was wir erleben, macht uns zu dem was wir sind
und
das was wir erhalten, ist der Spiegel dessen was wir
geben.

© by Dana


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 1. Jan 2016, 12:35 
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Und wieder hier draußen…
Und wieder hier draußen ein neues Jahr –
Was werden die Tage bringen?!
Wirds werden, wie es immer war,
Halb scheitern, halb gelingen?
Wirds fördern das, worauf ich gebaut,
Oder vollends es verderben?
Gleichviel, was es im Kessel braut,
Nur wünsch ich nicht zu sterben.
Ich möchte noch wieder im Vaterland
Die Gläser klingen lassen
Und wieder noch des Freundes Hand
Im Einverständnis fassen.
Ich möchte noch wirken und schaffen und tun
Und atmen eine Weile,
Denn um im Grabe auszuruhn,
Hats nimmer Not noch Eile.
Ich möchte leben, bis all dies Glühn
Rücklässt einen leuchtenden Funken
Und nicht vergeht wie die Flamm im Kamin,
Die eben zu Asche gesunken.
Theodor Fontane


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 1. Jan 2016, 12:38 
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Grundlagen der Zeitrechnung( es ist nicht auf meinen "Mist" gewachsen-Aufklärung am Ende- trotzdem viel Freude beim Lesen und ! Merken)
Unsere Zeitrechnung, die sich von der Jahreszahl auf die mutmaßliche Geburt Christi bezieht und den 1. Januar als ersten Tag und den 31. Dezember, also Silvester, als letzten Tag des Jahres hat, mag für uns eine Selbstverständlichkeit sein. Sie galt und gilt jedoch keineswegs bei allen Völkern und in allen Kulturen der Erde, ob germanisch, amerikanisch, afrikanisch, chinesisch, japanisch, christlich, jüdisch oder islamisch. Auch die Anzahl der Tage im Jahr, die nach unserem Kalender 365 und in einem Schaltjahr 366 beträgt und damit einem Sonnenjahr entspricht, ist nicht überall gültig.

Die jüdische Zeitrechnung beispielsweise beginnt mit dem Jahr 3761 v. Chr. Grundlage dieser jüdischen Berechnung ist der vermutete Anfang der Welt aus der Sicht des Schöpfungsberichts der Heiligen Schrift. Demnach soll die Heilige Schrift im Schöpfungsbericht den 7. Oktober des erwähnten Jahres als ersten Tag der Erschaffung der Welt sehen. Folgerichtig begeht das Judentum den 7. Oktober als Neujahrstag. Für strenggläubige Juden ist er jedoch kein fröhlicher Festtag, sondern ein jüdischer Bußtag und Fasttag.

In moslemisch geprägten Ländern ist das Jahr 622 n. Chr. Ausgangspunkt der Zeitrechnung. Dieses Datum hat etwas mit dem Propheten Mohammed zu tun. Am 15. Juli dieses Jahres siedelte nämlich der Prophet Mohamed von Mekka nach Medina um. Das moslemische Kalenderjahr ist allerdings 10 bis 12 Tage kürzer als unseres und kennt keine Schaltjahre. Kalenderjahr und Neujahr richten sich nach dem Mondzyklus.

Auch viele andere Völker, etwa in Afrika oder im fernasiatischen Raum haben ihre eigene Zeitrechnung und feiern Jahreswechsel und Neujahr nicht am 31. Dezember bzw. 1. Januar. Ofiiziell ist heute jedoch in China und in vielen anderen asiatischen Ländern der auch in Deutschland und Europa gültige Gregorianische Kalender eingeführt, der in China westlicher oder bürgerlicher Kalender heißt. Den traditionellen chinesischen Kalender nennen die Chinesen auch Bauernkalender. Nach ihm dauert ein gewöhnliches chinesisches Jahr 353 bis 355 Tage, ein chinesisches Schaltjahr, das alle drei Jahre eingefügt wird, 383 bis 385 Tage. Das chinesische Neujahr fällt nach chinesischer Zeitrechnung auf die Zeit zwischen Ende Januar und Ende Februar.

Zyklus von Sonne und Mond, Mondwechsel, Sommersonnenwende, Wintersonnenwende und andere Naturereignisse, die einem gewissen Rhythmus unterworfen sind, waren vor allem bei Naturvölkern ausschlaggebend für die Zeitrechnung. Die Germanen, bei denen die Götterverehrung und die besonderen Feste im engen Zusammenhang mit dem Wechsel der Jahreszeiten stand, feierten mit ihrem Julfest den Tod des alten und die Geburt des neuen Jahres. Jul ist das germanische Fest der Wintersonnenwende.

Die Dauer des Jahres berechnete der Germane nach den 12 Vollmonden. Weil die Zeit zwischen den Vollmonden jedoch nur 29,5 Tage umfasst, betrug die Anzahl der Tage eines Jahres nach germanischer Zeitrechnung nur 354 Tage. Da sich nach diesem Kalender Winteranfang und Sommeranfang ständig verschoben, mussten elf Tage und zwölf Nächte eingeschoben werden. Diese waren die zwölf Rauhnächte oder die zwölf geweihten Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar. Nach germanisch-heidnischer Auffassung stand in dieser Zeit die Sonne still.

Der 1. Januar, der bekanntlich der Wintersonnenwende und damit dem germanischen Julfest zeitlich sehr nahe ist, hat als Datum für den Jahresbeginn seinen Ursprung im Kalender der Römer. Amtlich als Tag des Jahreswechsels festgelegt wurde er unter der Regentschaft von Gajus Julius Caesar im Jahre 46 v. Chr. An diesem Tag wurden seit etwa 153 v. Chr. die hohen römischen Beamten in ihr Amt eingeführt. Zuvor erfolgte der Ämterwechsel in Rom jeweils am 1. März und mit ihm der Jahreswechsel. Darauf deuten noch heute die Monatsnamen September, Oktober, November und Dezember hin, denn die lateinischen Zahlwörter septem, octo, novem und decem bedeuten sieben, acht, neun und zehn. Der Dezember war also erst der zehnte Monat im Jahreskalender und nicht der zwölfte. Der neue Julianische Kalender mit dem 1. Januar als Jahresanfang sah ein Sonnenjahr mit 365 Tagen, zwölf Monaten und siebentägigen Wochen und alle vier Jahre ein Schaltjahr mit 366 Tagen vor. Dieser setzte sich immer mehr auch in Mitteleuropa durch. Der Termin für den Jahresbeginn wechselte im Laufe der Geschichte jedoch mehrmals. Im Mittelalter wurde er zunächst an Weihnachten und später am Dreikönigstag (6. Januar) begangen. Erst unter Papst Innozenz XII. (* 1615, Papst ab 12. Juli 1691, † 27. September 1700) wurde wieder der 1. Januar als erster Tag des Jahres begangen.

Dadurch, dass im Julianischen Kalender alle vier Jahre ein Schaltjahr vorgesehen war, betrug das durchschnittliche Kalenderjahr 365,25 Tage und war damit etwas mehr als 11 Minuten länger als das astronomische Jahr. Diese Differenz erscheint belanglos, führte aber bis ins 16. Jahrhundert zu einem Anwachsen auf inzwischen 12 Tagen. Daher erfuhr der Julianische Kalender im Jahre 1582 unter Papst Gregor XIII. (*1502, Papst ab 13. Mai 1572, † 10. April 1585) eine Korrektur, indem dieser dem 4. Oktober direkt den 15. Oktober folgen ließ und damit die entstandene Differenz aufhob. Um künftig weitere Abweichungen vom Sonnenlauf zu vermeiden, wurden die vollen Jahrhunderte wie 1700, 1800 und 1900 als Schaltjahre abgeschafft. Lediglich die Säkularjahre, die ohne Rest durch 400 teilbar sind wie 1600 oder 2000, blieben als Schaltjahre mit 366 Tagen erhalten. Ab etwa 1700 übernahmen auch die protestantischen Länder den Gregorianischen Kalender. In Russland wurde er erst 1918 nach der Oktoberrevolution in Rußland und in der Türkei 1927 eingeführt. Heute ist er in den meisten Ländern verbreitet.

Über lange Zeit wurde auch bei den Christen die Jahreszahl im Verhältnis zu den Regierungsjahren römischer Kaiser berechnet. Erst im 6. Jahrhundert verbreitete sich das Bewusstsein, den Beginn der Zeitrechnung mit der Geburt von Jesus Christus in Zusammenhang zu bringen. Es war der christliche Mönch Dionysius Exiguus (470 bis 550), der das Geburtsjahr Jesu zu berechnen versuchte. Dabei unterlief ihm jedoch ein Fehler. Es gilt als historisch gesichert, dass die Geburt Christi etwa 4 bis 7 Jahre früher als berechnet stattgefunden hat. Dennoch hat die dionysische Chronologie, die sich seit dem 8. Jahrhundert etablierte, noch heute ihre Gültigkeit. Bemerkenswert ist auch, dass diese Zeitrechnung mit dem Jahre 1 und nicht mit dem Jahre 0 beginnt. Der Grund hierfür liegt darin, dass man im Altertum keine Vorstellung von einer Null hatte. So gab es auch keine römische Ziffer für die Zahl 0.

Römischer, Julianischer und Gregorianischer Kalender sowie die dionysische Zeitrechnung sind also die Grundlage für den heutigen, zumindest in der westlichen Welt gültigen Kalender mit dem 1. Januar als Neujahr, dem 31. Dezember als Jahresabschluss und der Angabe der Jahreszahl.

Silvester – Name und Bedeutung
Silvester – hin und wieder findet man auch die Schreibweise Sylvester – ist ein weithin bekannter Name, obwohl er sich zumindest im deutschsprachigen Raum keiner großen Verbreitung erfreuen kann, und zwar in keiner Genration. Man findet ihn als Kindername genauso selten wie als Namen bei Erwachsenen. Nur äußerst selten geben Eltern ihrem Kind oder ihrem Baby den Vornamen Silvester. Und doch ist er, wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt in aller Munde. Er ist bekannt als letzter Tag des Jahres. Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass der Silvestertag ein Gedenktag ist.

Der Name Silvester ist von lateinischer Herkunft und geht auf den lateinischen Wortstamm silva (= Wald) zurück. Der lateinische Vorname heißt daher ins Deutsche übersetzt soviel wie “Waldbewohner” oder “der zum Wald Gehörende”. Dieser Vorname ist auch der Namen eines Papstes, der für die Geschichte und Entwicklung der Kirche von großer Bedeutung war, indem er sie im 4. Jahrhundert neu organisierte. Dadurch wurde er einer der bekanntesten Päspte der noch jungen Kirche. Seit dem 5. Jahrhundert wurde er als Heiliger verehrt. Jener Silvester wurde am 31. Januar 314 als 34. Oberhirte zum Papst gekrönt und starb in Rom am 31. Dezember 335. Somit ist der heilige Silvester I. Tagesheiliger des letzten Tages im Jahr. Nach ihm ist der 31. Dezember benannt. Dieser Festtag wird im Brauchtum der Kirche seit dem Jahre 354 gefeiert.

Dieser Papst namens Silvester I. übte sein Amt als Oberhaupt der Kirche während der Regierungszeit von Kaiser Konstantin dem Großen (306 bis 337) aus. Sein maßgeblicher Einfluss auf die Taufe von Kaiser Konstantin (* nach 280, † 337) und dessen Heilung vom Aussatz wurde erst im 5. Jahrhundert mit der Silvester-Legende erfunden. Die Silvester-Legende ging in dieser Tendenz in die Constantinische Schenkung (eine vermutlich im Mittelalter zwischen 752 und 806 gefälschte Urkunde, die um 1400 als Fälschung erkannt wurde) ein.

Von maßgeblicher Bedeutung für die Kirche und ihr Selbstverständnis war das Jahr 313. In diesem Jahr, also noch zur Zeit des Papstes Militades (2. Juli 310/311, † 11. Januar 314) und kurz vor Beginn des Pontifikats Silvesters, erfolgte während der Regierung und auf Initiative Kaiser Konstantins im Mailänder Toleranz-Edikt die nach ihm benannte konstantinische Wende. Sie bedeutete den grundlegenden Friedensschluss zwischen dem Römischen Reich und dem Christentum. Unter Kaiser Konstantin wandelte sich also die Zeit der Christenverfolgung in die der Gleichschaltung mit dem Staat. Das Christentum wurde Staatsreligion.



Der große Papst Silvester I. konnte als römischer Bischof durch die veränderte Situation die römische Kirche neu organisieren und weiter verbreiten. Unter seiner Federführung wurde auf dem Konzil von Nikäa 325 das Dogma von der Göttlichkeit Christi und seine Wesensgleichheit mit Gottvater verkündet. In seine Zeit fiel auch die Errichtung der großen römischen Kirchen, der Basilika St. Peter im Vatikan, der Basilika St. Paul vor den Mauern und der Lateranbasilika. Diese Basiliken wurden mächtige Symbole der neuen Stellung der Kirche in der Gesellschaft. Papst Silvester I. hat die Kirche auch den Grundstein für die Enstehung des späteren Kirchenstaats zu verdanken, als dessen Nachfolgerin noch heute die Vatikanstadt als eigenständiger Staat existiert. Während die Vatikanstadt jedoch nur noch einen Zwergstaat innerhalb des Stadtgebiets von Rom darstellt, umfasste der sich im Mittelalter ausbreitende Kirchenstaat nicht nur römisches Gebiet. Zu ihm gehörten vor allem weite Teile Mittelitaliens.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 1. Jan 2016, 12:52 
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Symbole, Fresken, Gebäude, germanischer Volksglauben
Auf Abbildungen ist Papst Silvester I., der von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird, häufig mit einem Olivenzweig dargestellt, einem Symbol des Friedens nach der Zeit der Christenverfolgung. Dieses Friedenssymbol erinnert an den Olivenzweig, den die von Noah ausgesandte Taube nach dem Ende der Sintflut zurückbrachte. Ein weiteres Symbol, das als Attribut auf bildlichen Darstellungen von Papst Silvester auftaucht, ist der gefesselte Drache, der den Sieg des Christentums über das Heidentum versinnbildlichen soll. Während seines Pontifikats wurde das Christentum Staatsreligion.

In Roms Gotteshäusern findet man bemerkenswerte Fresken vom Heiligen Silvester, auf denen seine Vita und Legenden dargestellt sind:

in der im Jahre 1246 eingeweihten Silvesterkapelle der Basilika Santi Quattro Coronati mit der Darstellung der Silvester-Legende und der Bekehrung von Kaiser Konstantin durch Silvester (13. Jahrhundert),
in San Crisogno mit Fresken über das Leben von St. Silvester und
in der Basilica San Silvestro in Capite, Piazza San Silvestro 1, Roma.
Wer in Italien auf den Spuren des heiligen Silvester wandeln will, bucht einen Urlaub oder speziell eine Silvesterreise in den Winterferien nach Rom im Herzen Italiens ins Hotel San Silvestro oder in eines der Hotels in der Nähe der Ruinen der Burg und der Gebaude der Geisterstadt San Silvestro nahe Campiglia Marittima (zwischen Pisa, Florenz, Siena, Grosseto und der italienischen Westküste am Mittelmeer) in der Provinz Livorno.

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche begehen den Silvestertag mit einem Gottesdienst zum Jahresabschluss, in dem Rückbesinnung und Rückblick auf Ereignisse des vergangen Jahres gehalten werden. Besonders gedenkt man auch der Gemeindemitglieder, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Um Mitternacht wird das neue Jahr mit dem Geläute der Kirchenglocken eingeleitet.



Sylvester ist die Mitte der so genannten Rauhnächte. Der germanische Volksglaube ging davon aus, dass in der dunklen Jahreszeit der Wintersonnenwende und der Raunächte die jenseitigen Mächte besonders lebendig sind und dass Wotan mit seinem wilden Heer mit Sturmesheulen und brausendem Lärm durch die Wälder und Lüfte saust. Mit Peitschenknall und großem Lärm versuchte man daher das Böse zu vertreiben und mit brennenden Holzrädern die Dunkelheit der Rauhnächte zu besiegen. Wenn sich auch die ursprüngliche Intention der Vorfahren gewandelt hat, so ist das freudige und lautstarke Begrüßen des neuen Jahres in Form von Gewehrschüssen, Böllerschüssen und Silvesterknallerei geblieben.

Geschichte des Neujahrsfestes
Neujahr, das erste der Feste im Kalenderjahr, war in der Geschichte und ist auch heute noch weniger ein kirchliches als ein weltliches Fest. Wie antike Geschichten römischer Autoren berichten, war es in Rom Neujahrsbrauch, dass zu diesem Anlass ausschweifende Feierlichkeiten mit Essgelagen, Trinkgelagen und Opfergaben stattfanden. Von den Christen wurde dieses heidnische Treiben der Bürger Roms zum Neujahrsfest zunächst gänzlich abgelehnt. In der Bevölkerung blieben die römischen Neujahrsbräuche aber auch erhalten, als das Christentum im 4. Jahrhundert römische Staatsreligion und damit zu einer Massenbewegung geworden war. Die Kirche in Rom versuchte gegen diese Bräuche und Riten mit Tanz, Eßgelage und Trinkgelage anzugehen, indem sie den Neujahrstag zum Bußtag und Fasttag erklärte und die Christen zur Teilnahme am Gottesdienst bewegen wollte. Doch weder Mahnungen noch Drohungen fruchteten.

Gegen Ende des ersten Jahrtausends entwickelte sich sogar ein Narrenfest, das an Neujahr und in den ersten Tagen im Jahr mit Maskeraden, dekadenten Liedern und unzüchtigen Tanzveranstaltungen begangen wurde. Noch lange hielt sich dieses Narrenfest, bei dem auch Gottesdienste parodiert wurden und niedere Kleriker sich als Narrenbischöfe verkleideten. In Paris hielt dieses Narrenfest bis ins 15. Jahrhundert an, obwohl jeder, der bei dieser, von der Kirche als heidnisches Treiben verurteilte Maskerade mitmachte, mit der Exkommunikation rechnen musste.

Als die römisch-katholische Kirche einsehen musste, dass das Volk nicht vom fröhlichen und ausgelassenen Feiern an Neujahr abzubringen war, versuchte sie andere Wege zu gehen. Indem sie im 13. Jahrhundert das Fest der Beschneidung des Herrn auf den 1. Januar verlegte, wollte sie diesem Tag ein christliches Gepräge geben. Die biblische Grundlage für die Wahl dieses Tages findet sich im Neuen Testament bei Lukas 2,21, wonach der kleine Jesus acht Tage nach der Geburt beschnitten wurde. Mit dem 1. Januar endet ja die Weihnachtsoktav. Zunehmend wurde das Neujahrsfest auch mit dem Marienkult verbrämt und als Hochfest der Gottesmutter begangen.



Dennoch können alle kirchlichen Bemühungen gegen das altrömisch-heidnische Neujahrsfest im Laufe der Geschichte als gescheitert betrachtet werden. Die heutigen Bräuche und Riten zum Jahreswechsel, Silvester und Neujahr, basieren zu einem Großteil auf den altrömischen und zum Teil auch auf germanischen Riten, wenn sie sich auch eher in die Abend- und Nachtstunden des Silvestertags verlagert haben. Ausgelassenes Feiern, Essen und Trinken, Tanzen usw. gehören ebenso zu einer Silvesterparty, einem Silvesterball oder einer Silvestergala wie das Silvesterfeuerwerk, Silvesterschießen oder das Neujahrsschießen zur Begrüßung des neuen Jahres. Auch abergläubische Ängste und Hoffnungen sind mit dem Jahreswechsel verbunden.

Silvesterfeuerwerk – Silvesterfeuer


Schrecken verbreiten, Lärm schlagen und Krach machen gehört zum ältesten Brauchtum in der Silvesternacht und an Neujahr. In alten Zeiten begingen die Germanen nach der Wintersonnenwende die Rauhnächte. Das von Aberglauben bestimmte Lärmen und Treiben in diesen Nächten hatte die Bedeutung der Vertreibung böser Geister. Die Germanen benutzten Rasseln, Peitschen und Dreschflegel als Lärminstrumente. Im Mittelalter und auch noch später waren es Kirchengeläut, Pauken und Trompeten. Das Schießen mit Böllern und Gewehren oder aus der Kanone kam mit der Verbreitung des Schwarzpulvers im Zeitalter der Renaissance auf. Besonders der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. war für seine gigantischen Feuerwerksspektakel bekannt. Heute benutzt man keine Gewehre mehr in der Silvesternacht, und es sind nicht nur Böller, sondern auch Silvesterraketen, die mit ihrem Lärm das Jahresende anzeigen und das neue Jahr einleiten. Feuerwerkskörper und Silvesterböller dienen in unserer Zeit weniger der Vertreibung von Dämonen und bösen Mächten, sie sind wohl eher ein Ausdruck der Freude.

(…)

Orakelbräuche
Der Jahresausklang ist eine besondere Zeit, in die Zukunft zu schauen. Dies gilt auch für Menschen, die sich selber nicht unbedingt als abergläubig betrachten. Man möchte gerne wissen, was einen im nächsten Jahr erwartet. Im Laufe der Geschichte haben sich daher zu Sylvester einige Orakelbräuche herausgebildet. Aberglaube sowie der Glaube an die Magie und Zauberkraft mancher Dinge mag für die Entstehung solcher Bräuche und Orakel-Spiele ausschlaggebend gewesen sein.

Man kannte beispielsweise das Bibelstechen. Bei diesem Prophezeiungsspiel wurde in der Silvesternacht die Bibel seitlich mit dem Daumen geöffnet und dann blind auf eine Textstelle gezeigt. Sie sollte Aufschluss über das nächste Jahr geben.

Ein anderer Orakelbrauch war das sogenannte “Glücksgreifen”. Dabei wurden aus Brotteig kleine Figuren hergestellt, die man unter Bechern verbarg und bestimmte Symbole darstellten. Nach dem Verschieben der Becher musste der Kandidat aufdecken und seine Zukunft lesen. Wurde z. B. zuerst ein Ring als Symbol für die Ehe und dann ein Geldstück als Symbol für Nachwuchs aufgedeckt, so bedeutete dies zuerst Heirat und dann ein Baby. Die Reihenfolge hätte natürlich auch anders kommen können.

Der wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Orakelbrauch zu Silvester ist das Bleigießen.

Originell ist auch das Gummibärchen-Orakel, das vor allem Kindern großen Spaß bereitet. Aus einer Tüte darf jeder mit geschlossenen Augen fünf Gummibären ziehen. Die einzelnen Farben der Bärchen haben dann ihre jeweilige Bedeutung. Die Farbe Rot steht zum Beispiel für Liebe, Gelb für Ehrgeiz und Reichtum, Grün für Vertrauen und Hoffnung usw. Letztendlich bleibt es jedoch jedem selbst überlassen, welche Deutung er in welche Farbe hineinlegt.

Genaueres über die Zukunft kann man auch beim Pendeln erfahren. Je nach Bewegungsrichtung werden darin unterschiedliche Bedeutungen gesehen. Dreht sich das Pendel auf eine gestellte Frage hin im Uhrzeigersinn, so lautet die Antwort “Ja”, dreht es sich in entgegengesetzter Richtung, so lautet die Antwort “Nein”, schwingt es nur hin und her, so ist die Antwort ungewiss.

Wer Auskunft über das Wetter im neuen Jahr haben will, unterwirft sich der Prüfung durch das Zwiebelorakel. In zwölf Zwiebelschalen, die für die zwölf Monate stehen, wird Salz gestreut. Die Wetterlage eines Monats wird danach interpretiert, ob das Salz in der jeweiligen Schale trocken oder nass wird. Äpfel hingegen gelten als ungeeignet, da sie an die Vertreibung aus dem Paradies erinnern. Wie es mit der Liebe im neuen Jahr bestellt ist, kann man herausfinden, indem man einen Schuh rückwärts über die Schulter wirft. Zeigt die Schuhspitze zur Tür, so steht eine glückliche Beziehung ins Haus.

Mit abergläubischen Vorstellungen sind auch manche kulinarischen Bräuche verbunden. So wurden früher bewusst Reste von Silvesterspeisen bis zum Neujahrsmorgen auf dem Tisch stehengelassen. Sie waren ein Zeichen für Überfluss und Reichtum, die einem das neue Jahr bringen sollte. Speziell Linsensppe und Erbsensuppe galten als Symbol für Reichtum und Segen.

Wem das Silvester-Orakel nichts Gutes verheißt, hat die Möglichkeit, an seinem Schicksal noch ein wenig zu drehen. Eine einzige Drehung um die eigene Achse kann bewirken, dass sich ein böses Vorzeichen in ein gutes verwandelt.

Der Grund, warum das Finden eines Pfennigs Glück bringen soll, liegt in der Deutung, dass in allem Kleinen der Ursprung für etwas Großes liegt. Glückspfennig und Glücksgroschen bzw. seit 2002 auch Glückscent könnten ihre Wurzel aber auch in dem Brauch der Römer haben, an Silvester den Göttern Münzen zu opfern.

Als glücksverheißend gilt auch ein vierblättriges Kleeblatt, allerdings nur, wenn es gefunden wurde, ohne danach zu suchen. Selbst ein vierblättriges Kleeblatt basteln, zählt nicht, auch wenn es dafür schöne Bastelideen geben mag. Allein sein seltenes Vorkommen dürfte schon ein Grund sein, dass man dem vierblättrigen Kleeblatt glücksbringende Kraft zuschreibt. Darüber hinaus kann in ihm das heilbringende Kreuz gesehen werden. Aber nicht nur das Kreuz in der christlichen Symbolik, sondern auch das gleichschenklige, keltische Kreuz, das als starkes Schutzsymbol verwendet wurde, kann in ein vierblättriges Kleeblatt hineininterpretiert werden. Allgemein gilt das vierblättrige Kleeblatt als Weltensymbol, das die vier Himmelsrichtungen und die vier Elemente miteinander verbindet. Es soll als Glücksklee insbesondere Vorteile beim Spiel bringen und Schicksalsschläge verhindern. Ein vierblättriges Kleeblatt, das vor Antritt einer Reise in die Kleider eingenäht wird, soll unterwegs das Unglück abwenden. Schüler sollen bessere Leistungen bringen, wenn sie den Vierklee im Ranzen tragen. Auch das dreiblättrige Kleeblatt kann in einem speziellen Sinn Glück verheißen, wenn es von einer Frau verschenkt wird. Es deutet auf zu erwartenden Nachwuchs hin.

Während die symbolhafte Bedeutung des vierblättrigen Kleeblatts leicht nachzuvollziehen ist, fällt eine Erklärung für das Deuten des Fliegenpilzes als glücksbringend schwerer. Er kommt weder selten vor, noch gilt er als kostbar. Vor allem aber ist er giftig und hat eine tödliche Wirkung. Bei den Germanen galt der Fliegenpilz jedoch als heilig. Möglicherweise hat seine Funktion als Glücksbringer ihren Ursprung in der Tatsache, dass er als Rauschmittel verwendet werden kann.

Hufeisen werden ebenfalls als Glückszeichen interpretiert. Der Grund hierfür liegt möglicherweise darin, dass Pferde als Arbeitskraft und Fortbewegungsmittel in früherer Zeit sehr wertvoll und Hufeisen teuer waren. Wer ein Hufeisen fand, galt daher als Glückspilz. Hufeisen hängen vor allem über Türschwellen und dienen als Talisman, der Haus und Hof schützt. Bei Seeleuten war es früher auch Brauchtum, ein Hufeisen an die Schiffsmasten zu nageln. In der Regel zeigt die offene Seite nach oben und der Bogen nach unten. Die geschlossene Seite nach unten soll verhindern, dass das Gluck herausrinnen kann. Gemäß einer älteren Tradition kann das Hufeisen auch genau umgekehrt aufgehängt werden. In dieser Form stellt das Hufeisen das griechische Omega dar und versinnbildlicht damit den Übergang von der diesseitigen in die jenseitige Welt. An Silvester oder Neujahr verschenkt man in erster Linie Schokoladen-Hufeisen.

Als weitere Glücksbringer gelten Schornsteinfeger oder Kaminkehrer. Zum Silvesterbrauch gehört das Verschenken solcher Figuren aus Marzipan, Schokolade und verschiedenen anderen Materialien. Der nach oben ragende Schornstein bzw. Kamin verbindet zwei Welten, Erde und Himmel. Der Schornsteinfeger bzw. der Kaminfeger befreit den Weg nach oben, den Weg ins Ungewisse, von Ruß und Schmutz und sorgt für frischen Wind. Durch die Reinigung des Kamins bannte der Schornsteinfeger über Jahrhunderte aber auch die Gefahr von Bränden und galt schon allein deswegen als Glücksbote.

Schon sprichwörtlich ist das Glücksschwein als Glückssymbol in vielen Redewendungen. Glücksschweine gibt es aus Holz oder Porzellan, als Marzipanschweine oder in anderen Formen. Das Schwein hatte schon in einigen antiken Kulturen wie z. B. im alten Ägypten oder Syrien eine besondere Bedeutung. Das ägyptische Schwein sahen die Ägypter als heilig an, und es wurde, wie es ägyptischer Brauch vorsah, den Göttern geopfert. Die Kelten verbanden mit dem Schwein das Jenseits. Daher dienten Schweine bei keltisch-religiösen Feierlichkeiten als Speise. Nicht nur in keltischer Zeit galten in Europa Schweine als wichtige Fleisch- und Fettlieferanten. Ein Schwein zu haben bedeutete in früherer Zeit, in der ein üppiges Essen nicht zum Alltag gehörte, gut versorgt zu sein. Wohl auf diesem Hintergrund entstand die Redewendung “Schwein haben” im Sinne von “Glück haben”. Die Wurzeln von Glücksschwein oder Neujahrsschwein könnten aber auch in einem alten Kartenspiel zu finden sein, bei dem das As ein Schwein war.

Ein anderer tierischer Glücksbringer ist der kleine rote Marienkäfer mit den schwarzen Punkten. Als solcher gilt er, seit er im Mittelalter der Gottesmutter Maria geweiht worden ist, von der er auch seinen Namen hat. Unglück soll es hingegen bringen, wenn man dem Marienkäfer etwas antut oder ihn sogar tötet.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere Verhaltensweisen, die speziell zum Jahreswechsel zu vermeiden sind, weil sie Unsegen bringen sollen. Dazu gehört zum Beispiel das Essen von Geflügel an Silvester. Am Neujahrstag sollte man nicht zu spät aufstehen, weil einen sonst das ganze Jahr über schlechter Schlaf und schlechte Träume plagen. Wem es gar passiert, dass er sich am Neujahrstag verkehrt herum anzieht, bei dem soll es das ganze Jahr verkehrt zugehen. Zwischen Heiligabend und Neujahr sollen keine langen Wäschestücke wie Bettbezüge, Laken oder Tischdecken gewaschen bzw. zum Trocknen rausgehängt werden, damit sich niemand daran aufhängt.

Im Braunschweiger Land durfte noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Silvester und den Tagen davor nicht gesponnen werden, da sonst der Flachs im neuen Jahr nicht wachsen würde. Solche und ähnliche abergläubischen Vorstellungen haben ihren Ursprung wohl in dem heidnisch-germanischen Glauben, dass in den Rauhnächten die Sonne stillstand und damit auch alles auf der Erde stillstehen musste, wollte man nicht den Zorn der Götter auf sich herabrufen. Wer diesem Aberglauben auch in späterer Zeit noch nachhing, durfte vor allem keine Tätigkeiten ausüben, bei denen es rundum lief. So galten neben der Betätigung des Spinnrads unter anderem auch das Fahren mit Pferdewagen oder Schubkarren, das Dreschen und das Nähen als gefährlich. Selbst Müller scheuten sich, ihre Mühlräder mahlen zu lassen.



Zu Silvester gehört nun einmal das feucht-fröhliche Feiern. Mit dem Anstoßen auf das neue Jahr sollten ursprünglich böse Geister und trübe Gedanken vertrieben werden. Manche sahen es als gutes Vorzeichen für das kommende Jahr an, wenn alle Hausbewohner aus dem gleichen Glas tranken und der Hausherr anschließend das leere Glas rückwärts über die Schulter vor die Haustür warf, wo es dann zersprang. Hat man dem Alkohol bei der Silvesterfeier zu sehr zugesprochen, so soll ein Amethyst gegen den darauf folgenden Kater am Neujahrstag helfen. Ihm wird Schutz vor Trunkenheit und den Folgen zugeschrieben.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 1. Jan 2016, 12:57 
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Bleigießen
Ein immer noch beliebter, wenn auch allmählich einschlafender Silvesterbrauch bzw. Orakelbrauch auf der Silvesterfeier bzw. Silvesterparty ist in manchen Regionen bei Mann und Frau das Bleigießen. Im übertragenen Sinne kann das Blei als Schwermetall für alles Schwere und Belastende angesehen werden, das man im alten Jahr zurücklassen möchte. Wann der Brauch, Blei zu gießen, entstanden ist, wieso und in welchem Zusammenhang, ist schwer zu sagen. Schon im Altertum war das Gießen von Blei eine oft angewandte Methode. Im Mittelalter wurden mit dieser Gussmethode Siegel, Abzeichen, Schaumünzen usw. hergestellt. Möglicherweise aber hat die mittelalterliche Erfindung der Buchdruckkunst durch den Erfinder Johannes Gutenberg mit dem Silvesterbrauch zu tun. Zum Drucken wurde flüssiges Blei in die Matrizen gegossen. Schriftsetzer, die im Besitz von Blei waren, konnten Feiertagsgäste und Freunde zu Silvester mit dem Schwermetall versorgen, das dann in erhitztem Zustand in Wasser gelassen wurde und Figuren bildete, in denen man unterschiedliche Symbole sah.

Noch heute machen manche auf Silvesterpartys sich den Spaß, Blei in einem Löffel über einer brennenden Kerze zu schmelzen. Wegen der niedrigen Schmelztemperatur von Blei dauert der Vorgang nicht lange. Das geschmolzene Blei wird dann in ein Gefäß mit kaltem Wasser gegossen, in dem es sich sehr schnell wieder verhärtet. Die sich bildenden Figuren werden als Orakel angesehen, aus denen sich zukünftige Ereignisse im neuen Jahr ablesen lassen. Oft wird die Bleifigur in das Kerzenlicht gehalten. Die Form des Schattens, den das Bild im Licht der brennenden Kerzen wirft, dient dabei als Hilfe für die Deutung der Figur und des Orakels. Nicht alle Figuren bedeuten Positives für das neue Jahr und verheißen Gutes für die Zukunft. Beispiele für solche Figuren und ihre Deutungen sind unter anderem:

Anker – Hilfe in der Not,
Ball – Glück rollt heran,
Beil – Enttäuschung in der Liebe,
Blume, Blumen – neue Freundschaft,
Bock – Erwartung einer Erbschaft,
Brille – Weisheit, hohes Alter,
Dreieck – finanzielle Verbesserung,
Fisch – Glück,
Flasche – fröhliche Zeit,
Glocke, Glocken oder Ei – frohe Nachricht, Ankündigung einer Geburt,
Herz – sich verlieben,
Hut – gute Nachrichten,
Kreuz, Kreuze – Tod,
Kuchen – ein Fest steht bevor,
Kuh – Heilung,
Leiter – Beförderung,
Maus – heimliche Liebe, sparsam sein,
Ringe und Kränze – Hochzeit,
Schere – eine wichtige Entscheidung steht an,
Schiff, Schiffe, Flugzeug, Flugzeuge oder Rakete, Raketen – Urlaubsreise, Reise ins Ungewisse,
Schlange – andere sind neidisch auf dich,
Spinne – das Glück hängt am seidenen Faden
Stern, Sterne – Glück,
zerbrochene Ringe – Trennung
Letztendlich bleibt die Deutung jedes einzelnen Symbols jedoch immer jedem selbst überlassen.

(…)

Silvestergruß, Neujahrsgruß, Neujahrskarte
“Ein gutes und gesegnetes neues Jahr!” So oder so ähnlich lautet überall der offizielle Neujahrsgruß, oder besser gesagt Silvestergruß, denn dieser Neujahrswunsch wird ja schon vor Eintritt des neuen Jahres ausgesprochen. Im privaten Umgang wünscht man sich eher “einen guten Rutsch”. Das Wort “Rutsch” leitet sich wahrscheinlich vom hebräischen Namen des jüdischen Neujahrsfestes “Rosch Hashana” ab. Der Ausdruck bedeutet soviel wie Kopf oder Anfang des Jahres. Mit der heutigen Bedeutung des Wortes “Rutsch” hat es also ursprünglich nichts zu tun. Andere Quellen sehen in dem Ausdruck “Rosch” kein hebräisches Wort, sondern ordnen es dem Rotwelschen, einer Studentensprache, zu.

Sind die ersten Sekunden des neuen Jahres angebrochen, so stößt man auf Silvesterfeiern, Silvesterpartys und Feten mit einem Glas Sekt oder Champagner an und sagt “Prosit Neujahr” oder kurz “Prost Neujahr”. Wer Latein in der Schule gelernt hat, weiß, dass das Wort “Prosit” lateinisch ist und übersetzt “Es möge gelingen” bedeutet. Alle diese Neujahrswünsche, ob frei formuliert oder in Reime gefasst, drücken die Hoffnung aus, dass das neue Jahr dem Mitmenschen Glück bringen werde.

Das Wort Glück kann zweierlei bedeuten. Es gibt das Glück im Sinne von günstigem Schicksal und das Glück im Sinne von Glücklich-Sein. So ist beispielsweise ein Lottogewinn ein glückliches Ereignis, ob man mit dem vielen Geld dann aber auch wirklich glücklich wird, ist eine andere Frage. Der Glückwunsch für das neue Jahr kann beides beinhalten, dass das Schicksal dem Mitmenschen hold sein möge bzw. dass er in jeder Lage glücklich und zufrieden bleiben möge. Neujahrswünsche beziehen sich in der Regel auf Gesundheit, Glück und Erfolg im Beruf, Glück in der Familie, Frieden in der Nachbarschaft und in der Welt usw.

Im Raum Bitburg-Prüm in der Eifel ist es im familiären Bereich teilweise noch Brauch, dem Neujahrsgruß “Prost Neujahr” oder “ein glückliches Neujahr” den Wunsch “und mir ein Neujährchen” anzufügen. Damit verbunden ist die Hoffnung auf ein kleines Geldgeschenk oder ein anderes Geschenk. Vor allem Kinder sagen gerne diesen Spruch auf, um Geldgeschenke oder andere Geschenke zu erhalten.





Freunden, Verwandten und Bekannten, mit denen man Silvester nicht zusammen auf einer Silvesterfeier oder Silvesterparty verbringen konnte, übermittelt man den Neujahrswunsch über Neujahrskarten oder telefonisch. Dabei ist es der Fantasie und dem Talent des einzelnen überlassen, ob er das Grußwort in Prosa, als kurzen Vers oder als Gedicht verfasst. Auch wenn die Grußkarte mit einem Zitat versehen ist, muss der Gruß nicht unpersönlich sein. Wer lustig veranlagt ist und seinen Humor unter Beweis stellen möchte, vermittelt seine Silvestergrüße vielleicht auch als Witze.

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Weitere Silvesterbräuche und Neujahrsbräuche
In der Neujahrsnacht vertreibt man das alte und begrüßt das neue Jahr durch Geräusche, lauten Lärm und Schießerei. Dies ist heute so und war schon zu germanischer Zeit so. Früher geschah dies mit Hilfe von Trommeln, Schellen und Peitschenknallen. Heute sind es vor allem Böller und andere Feuerwerkskörper, die lautstark das neue Jahr ankündigen. Neben dem Abfeuern von Böllern und Raketen kennt man in manchen Regionen auch das Neujahrsschießen mit Gewehren. In der Altmark benutzt man die Gewehre, um beim Morgengrauen am Neujahrstag in die Gärten zu schießen, damit die Bäume reichlich Früchte tragen mögen. Bei diesem Neujahrs-Schießen sollte jedoch nach Möglichkeit kein Baum getroffen werden. Vor allem in der Alpenregion wird das neue Jahr mit Peitschengeknall angekündigt. Dieser Brauch erinnert an den germanischen Ritus zur Vertreibung böser Geister in den Rauhnächten. In Westfalen kannte man früher den Brauch des Neujahrs-Hämmerns, bei dem der Schmied sich mit seinen Gesellen um den Amboss versammelte, um das alte Jahr mit rhythmischen Schlägen auszuhämmern.

In Norddeutschland gehen die Kinder am Neujahrstag mit dem so genannten “Rummelpott” herum und singen Lieder. Der Rummelpott ist ein tönerner Topf, über den eine Schweinsblase mit einer Öffnung gespannt ist. Aus der Öffnung schaut ein Stück Schilfrohr heraus, das beim Reiben mit der Handinnenfläche ein brummendes Geräusch verursacht. Auch in anderen Regionen in Deutschland gibt es das Neujahrssingen von Kindern, wenn auch ohne “musikalische Begleitung”. So klingeln beispielsweise in Baden Kinder an den Türen der Nachbarn und tragen kurze, überlieferte Reime als Lied vor, die einen Neujahrswunsch ausdrücken, deren Sinn oftmals aber auch Rätsel aufgeben.

Das Singen zum Jahreswechsel spielt auch eine besondere Rolle in Rheinfelden in der Schweiz. Dort versammeln sich am Silvesterabend um 21 Uhr die Sebastiani-Brüder zum Brunnen-Singen. Dieser spezielle Brauch geht auf ein Versprechen von zwölf Männern zurück, die sich 1541 zusammenschlossen, als die Pest in der Stadt sehr viele Menschenleben kostete. Auf diese Weise hoffte man, die Stadt zukünftig vor der Krankheit zu bewahren. Der Grund, warum man am Brunnen sang, lag in der Annahme, dass die Pest von verseuchtem Wasser herrührte.

In einer anderen Schweizer Stadt, in Winterthur, wird das neue Jahr nach alten Traditionen ebenfalls auf musikalische Weise begrüßt. Ab 23.45 Uhr erklingt in der Silvesternacht vom hohen Nordturm der Stadtkirche besinnliche Bläsermusik, bevor um 0 Uhr dann die Glocken läuten. Glockenläuten als Silvesterbrauch entstand bereits im 16. Jahrhundert mit dem Ein- und Ausläuten des Tages durch die Turmwächter.

Ein alter Silvesterbrauch aus dem niederländisch-rheinischen Raum ist das sogenannte “Beiern”, ein Glockenspiel der besonderen Art. Beim Beiern wird nur eine Kirchenglocke automatisch in Bewegung gesetzt. Sie bestimmt den Takt und das Tempo. Die übrigen Glocken werden durch die “Beiermänner” von Hand angeschlagen, wodurch verschiedene einfache Melodien zum Klingen gebracht werden. Leider wird dieses Silvesterbrauchtum nicht mehr gepflegt, vielleicht auch deshalb, weil es eines gewissen Grades an Fertigkeit und eines intensiven Übens bedarf.

Ein ebenfalls ausgestorbener, aber interessanter Silvesterbrauch stammt aus der Uckermark im Nordosten Brandenburgs zwischen den Städten Angermünde, Templin und Prenzlau. Dort ging bis etwa 1930 in den Dörfern der so genannte “Pelzbock” um, ein in Strohseide eingewickelter junger Mann. Mit dem Wort Pelz ist in diesem Fall jedoch kein Tierfell gemeint, es ist vielmehr eine Bezeichnung für Pfannkuchen. Der Pelzbock wurde bei seinem Rundgang von Haus zu Haus von vier Treibern in Ketten und zwei als Stutenfrauen verkleideten Burschen begleitet. Mit Handorgel und Geige wurde Musik dazu gemacht. In großen Körben sammelte man Pelze (also Pfannkuchen), aber auch Wurst, Speck, Kuchen, Schnaps und Wein. Mit diesen Gaben feierten die Burschen dann anschließend Silvester.

Eng mit dem “Pelzbock” verwandt ist der Strohbär, der in Hessen beheimatet ist. Er ist wie der “Pelzbock” ebenfalls fast gänzlich eingehüllt, jedoch in Stroh. Zusammen mit dem Strohbär sammeln Jugendliche am Silvesterabend Speck, Eier, Wurst und Schnaps, um damit den Jahreswechsel zu feiern.

Kaum noch gepflegt wird auch der Brauch der so genannten Neujahrsumgänge, die es in früherer Zeit in unterschiedlichen Formen gab. So besuchten in manchen Gegenden Deutschlands an Neujahr Kinder ihre Paten, um das neue Jahr anzuwünschen. In vielen ländlichen Gegenden besuchten junge Männer die Häuser der Nachbarschaft und nutzten dabei die Gelegenheit, sich nach einer möglichen Braut umzusehen. Dabei sprach man nicht selten bei einer herzhaften Brotzeit reichlich dem Schnaps und anderen hochprozentigen Flüssigkeiten zu. Solche Besuchsgänge konnten aber auch einfach der Kontaktpflege zur Nachbarschaft dienen.

Einem nur noch äußerst selten anzutreffenden Brauch zum Jahreswechsel mit wohltätiger Wirkung konnte man in früheren Zeiten in Franken begegnen, dem so genannten “Fitzeln”. Vor allem Kinder praktizierten das Fitzeln. Dabei ergriffen sie die Hand des Gegenübers, schlugen ihm mit einem kleinen Tannenzweig oder einem Myrtensträußchen auf den Handrücken, sagten einen von zahlreichen Fitzelsprüchen auf und erhielten als Lohn dafür Obst, Frucht, Süßigkeiten oder kleine Geldbeträge.

Ein Brauch, bei dem es unter anderem auch um Geselligkeit geht, ist das Würfeln an Sylvester. Im weitesten Sinne könnte man es auch als Orakelbrauch deuten, denn beim Würfeln bleibt alles dem Zufall überlassen und das Ergebnis ist genauso ungewiss wie die Zukunft. Jung und Alt treffen sich in verschiedenen Lokalen, um das Jahr beim gemeinsamen Glücksspiel ausklingen zu lassen. Mancherorts wird um Würstchen gewürfelt wie etwa in vielen Gemeinden des Vogelsbergs, einem Mittelgebirge in Hessen. Der Sieger erhält jeweils ein Würstchen. Andernorts kennt man auch das Würfeln um Brötchen oder Brezeln. Auch hier erhält der Sieger eine Belohnung, die in diesem Fall nicht aus einem Würstchen, sondern eben aus einem Brötchen oder einer Brezel besteht. Die Regeln, nach denen gewürfelt wird, sind regional unterschiedlich.

Gespielt wird an Silvester auch im Rheinland. In einem Stadtteil von Dormagen versammeln sich jedes Jahr Einheimische zum so genannten “Lottern”. Jeder Mitspieler erhält Karten mit einer Zahlenreihe und Plättchen zum Abdecken der gezogenen Nummern. Sieger ist, wer eine zusammenhängende Zahlenreihe auf seiner Karte abgedeckt hat. Die Belohnung für ihn besteht aus einer Brezel.

Im Norden von Westfalen dürften sich die Vertreter des männlichen Geschlechts darüber freuen, daß ein Silvesterbrauch ausgestorben ist, der noch im 19. Jahrhundert gepflegt wurde. An Silvester übernahmen nämlich die Frauen für kurze Zeit das Regiment. Die Männer mussten sich um den Haushalt und die Kinder kümmern und den Frauen gehorchen.

Neben den angeführten Bräuchen gibt es noch eine Reihe regional oder auch örtlich gewachsener Silvesterbräuche und Neujahrsbräuche, die noch heute zum Jahreswechsel mal mehr, mal weniger gepflegt werden.

http://www.silvestergruesse.de/1-0-silv ... bedeutung/

Gruß an die, die alte Traditionen leben

Der Honigmann

:aufgabe: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen- der Artikel ist nicht !!!!! von mir- ich fand ihn sehr aufschlussreich und man muss deshalb nicht gleich den " Honigmann" auf seinen Seiten besuchen...deshalb auch nicht als Link gestaltet- Ingo B. :winke: :winke: :winke: :einser:


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